Newsletter des Collegium Carolinum 35/2019
(16.9.2019)
Vortrag
Das Collegium Carolinum lädt herzlich zu einer Vortragsveranstaltung ein:
Giulio Salvati (New York University):
Kollektive Ansiedlung und Wanderung. Die Mobilität der nationalen Flüchtlinge in Italien und in Deutschland 1945-1954
Am Mittwoch, 18. September 2019, 15 Uhr, im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, Raum 216.
Der Gaststipendiat des Collegium Carolinum Giulio Salvati forscht zur Nachgeschichte der Vertreibung im deutsch-italienischen Vergleich. Nach welchen Prinzipien wurden in der unmittelbaren Nachkriegszeit nationale Flüchtlinge aus den umstrittenen östlichen Gebieten verteilt? Welche Ansiedlungs- und Auswanderungspläne wurden von den jeweiligen staatlichen sowie nicht-staatlichen Akteuren entwickelt? Wie versuchten Statistiker in Europa diese Bewegungen zu „erfassen“? Diesen Fragen widmet sich der Vortrag. Dabei werden die Ansiedlungspläne in beiden Nachkriegsländer den tatsächlichen Wanderungsbewegungen gegenübergestellt. Eine große Rolle spielten die bislang weitgehend unerforschte „Association for the Study of the European Refugee Problem“ (AER) sowie Heimat- und Adresskarteien, die Einblick auf die innerdeutschen Verteilung bestimmter regionaler Gruppen geben können. Das Projekt unternimmt dabei den Versuch, aus dieser Perspektive neue Einblicke auf das sich verändernde Verständnis von Bewegungsfreiheit zu gewinnen, die schließlich 1949 im Grundgesetz verankert wurde.

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