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Newsletter des Collegium Carolinum 46/2019

 

(9.12.2019)

 

Feierliche Eröffnung des SFB 1369 Vigilanzkulturen

Im Mai 2019 hat die DFG den Sonderforschungsbereich 1369 Vigilanzkulturen: Transformationen – Räume – Techniken der Ludwig-Maximilians-Universität München bewilligt. Das gemeinsame Ziel der 18 Teilprojekte besteht darin, kulturelle und historische Grundlagen von Aufmerksamkeit zu untersuchen. Dabei geht es auch um die Indienstnahme individueller Aufmerksamkeit für überindividuelle Ziele. Das Collegium Carolinum beteiligt sich an dem SFB 1369 mit einem Forschungsprojekt zum Thema

„Hüter der sozialistischen Moral“: Prostitution und Vigilanzpraktiken in der Tschechoslowakei (1945/48-1989).

Offiziell gab es Prostitution in der sozialistischen Tschechoslowakei nicht. De facto war die Existenz von käuflichem Sex spätestens seit den 1960er Jahren ein offenes Geheimnis. Prostitution galt in doppelter Hinsicht als empfindliche Normverletzung: als Verstoß gegen die allgemeine Pflicht zu „produktiver Arbeit“ wie gegen die herrschende Sexualmoral. Das Forschungsprojekt untersucht die Aufmerksamkeit, die sich auf Prostitution als lange Zeit geleugnetes und öffentlich nahezu unsichtbares Phänomen richtete. Das Ziel ist es, zu klären, welchen Beitrag die Wachsamkeit über die (sexuelle) Moral für die innere Kohärenz der „sozialistischen Gemeinschaft“ leistete. Das Projekt, das unter der Leitung von Martin Schulze Wessel von Christiane Brenner bearbeitet wird, erweitert das Forschungsprofil des Instituts um einen geschlechtergeschichtlichen Ansatz. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Instituts.

Der SFB 1369 wird diesen Mittwoch in der LMU feierlich mit einem Festvortrag eröffnet:

Joseph Vogl (Berlin): Epoche des Amok

Am Mittwoch, den 11. Dezember 2019, LMU München, Geschwister-Scholl-Platz 1, Große Aula, 19.00 Uhr

Zu dem Festvortrag und anschließendem Empfang sind Sie herzlich eingeladen.


Kontakt: Christiane Brenner

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