Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Bd. 95

Michaela Marek
Universität als „Monument“ und Politikum
Die Repräsentationsbauten der Prager Universitäten 1900-1935 und der politische Konflikt zwischen „konservativer“ und „moderner“ Architektur
Mit einem Vorwort von Hans Lemberg
München 2001, 213 Seiten, 74 Abbildungen, gebunden
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ISBN 978-3-486-56518-8
„Die Verfasserin behandelt hier ein Thema, das bisher in der mittlerweile elaborierten Geschichte der Karls-Universität in erstaunlicher Weise zu kurz gekommen ist, nämlich die Geschichte der Universitätsbauten im späten 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
[...] werden in der vorliegenden Abhandlung Universitätsbauten in den unmittelbaren Zusammenhang von Interessen gestellt, die die Bedürfnisse der Universitäten als Forschungs- und Lehrstätten überschreiten und überhöhen, nämlich solchen der nationalen Repräsentation (das erscheint in der Konkurrenz der beiden Prager Universitäten als besonders brisant), ja in den ganz allgemeinen Rahmen des städtebaulichen Prestiges von Prag als erst heimlicher, dann nach 1918 wirklicher Nationalhauptstadt.
[...] daß die Verfasserin diese Architekturgeschichte von Zweckbauten in die Interaktion von universitären, städtischen und staatlichen Interessen einbaut und als ‚Exerzierfeld politischer Kultur‘, als Teil einer nationalen – tschechischen und deutschen – Identitätspolitik begreift und interpretiert.“
(aus dem Vorwort von Hans Lemberg)
Inhalt
Vorwort von Hans Lemberg
Einleitung
Vom Zweck zum ‚Gestus‘: Der Funktionswandel der innerstädtischen Bauvorhaben
- Der städtebauliche Rahmen
- Das Ringen der Universitäten um repräsentative Standorte
Neobarock versus ‚Moderne‘: Die Universitäten zwischen künstlerischer Selbstbestimmung und politischer Taktik
- Die ersten Planungsschritte
- Die ersten Entwürfe
- Der Konflikt um ‚würdige‘ Stadtplanung
- Der Streit um ‚alte‘ und ‚neue‘ Kunst
- Der zweite Neubeginn und die Intervention Erzherzog Franz Ferdinands: das Argument des ‚Heimatschutzes‘
- Die ‚endgültige‘ Planung für die Gebäude an der Čech-Brücke
- Die Auftragserteilung für das Projekt der philosophischen Fakultät
Die konservative Wendung 1918: Das Problem ‚würdiger‘ Selbstdarstellung
Der ‚Umsturz‘ 1918 – Neubeginn oder Kontinuität?
- Der Vorstoß der tschechischen Universität
- Die neue Opposition gegen Kotěras ‚moderne‘ Architektur – ein politischer Impetus der Universität?
- Der Planungswettbewerb für die Gebäude an der Čech-Brücke
- Der Bau der juristischen Fakultät und das Scheitern der politischen Ambitionen der Universität
- Die Bauausführung der philosophischen Fakultät
- Die „Bauwünsche“ der deutschen Universität in der Tschechoslowakischen Republik
- Das Ende der Neubaupläne der tschechischen Universität
Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister
Bildnachweis
Michaela Marek ist Professorin für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt auf Ostmitteleuropa an der Universität Leipzig.

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