Newsletter des Collegium Carolinum 14/2017
(21.6.2017)
Werkstattgespräch
Das Collegium Carolinum lädt herzlich zu einem Werkstattgespräch ein:
Jesse Siegel (Gettysburg College)
Vom Kaleidoskop zum Teleskop: Reichsdeutsche Perspektiven auf die Sudetendeutschen in den Jahren 1929 bis 1935
Am Mittwoch, 28. Juni, 15 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5. 81669 München
Bis zur Annexion des „Sudetenlandes“ 1938 war die Mehrheit der reichsdeutschen Bevölkerung gegen einen Krieg wegen der Sudetendeutschen eingestellt. Warum stimmten die außenpolitischen Ziele der NS‐Regierung, die immerhin den gesamtdeutschen Traum vom Anschluss Österreichs erfüllt hatte, bei diesem Thema nicht stärker mit der Meinung der deutschen Bevölkerung überein? Die Antwort auf diese Frage könnte mit einem geringen Stellenwert der Sudetendeutschen in der öffentlichen Meinung am Ende der Weimarer Republik und ihrer erst langsam wachsenden Bedeutung in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und nach der Machtergreifung Hitlers sowie in der Gründung der Sudetendeutschen Heimatfront bzw. Partei 1933/35 in der Tschechoslowakei zusammenhängen. In dem Vortrag werden Veränderungen in den reichsdeutschen Perspektiven auf die Sudetendeutschen in den Jahren 1929 bis 1935 beschrieben. Dabei geht es insbesondere um die Bemühungen um eine „gesamtdeutsche Identität“ in den 1930er Jahren am Beispiel Bayerns als wichtiger deutscher Nachbarregion der Tschechoslowakei.
Jesse Siegel, B.A., studierte am Gettysburg College Geschichte und Germanistik und verfasste seine Bachelor-Arbeit zum Thema „A Cohersive Courtship. German Awareness of and Responses to the Sudeten Germans, 1929-1934“. Er ist derzeit Stipendiat der Fulbright Commission und setzt am Collegium Carolinum seine Forschungen zu diesem Thema fort.

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