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Heldenopfer/Opferhelden. Das Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer

Die Frage nach dem spezifischen Beitrag einer Opfergruppe in der DDR im Umgang mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen steht im Zentrum des Projekts. Thematisiert werden Handlungsfelder, Motive und Ziele ihres Engagements, ihre Einbettung in den historisch-politischen Kontext und nicht zuletzt ihr Selbstverständnis sowie die Formen der Re-Präsentation und Artikulation ihrer Forderungen.

Selbst wenn vermutet werden kann, dass die autonomen Handlungsspielräume einer SED-nahen Organisation vor dem Hintergrund des Kalten Krieges eher gering waren, lohnt ein Blick auf die Vorgeschichte, Entstehung und weitere Entwicklung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR. Und zwar deshalb, weil in diesem Fall zum einen besonders anschaulich der politisch gelenkte Umgang mit den Interessen verschiedener Opfergruppierungen sichtbar wird und zweitens die instrumentelle Selbstindienstnahme einer bestimmten Gruppe auf Kosten anderer Opfer gezeigt werden kann.

Anhand einer Analyse der Inszenierung und diskursiven Ausgestaltung des Gedenktages für die Opfer des Faschismus wird danach gefragt, ob der Opferdiskurs des Komitees in seinem Zeitverlauf bis in die achtziger Jahre tatsächlich so zementiert war, wie dies von einer solchen Organisation erwartet werden könnte. War das Komitee mithin überhaupt ein Opferverband oder nicht bloß eine Plattform für die Zurschaustellung eines vorgegeben Heldenbilds des politischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus?

 

K. Erik Franzen

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