Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Bd. 49/III

Deutsche Gesandtschaftsberichte aus Prag
Teil III: Von der Regierung unter Švehla bis zum Vorabend der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland 1926-1932.
Berichte des Gesandten Dr. Walter Koch
Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Manfred Alexander
Vgl. auch die anderen Bände der "Deutschen Gesandtschaftsberichte", einem Projekt der Historischen Kommission für die böhmischen Länder
München 2009, XXI und 448 Seiten, gebunden
Ladenpreis € 69,80
Der Titel ist im Buchhandel erhältlich
oder kann beim Collegium Carolinum bestellt werden:
post.cc[at]collegium-carolinum.de
ISBN 978-3-944396-11-8
(alt: ISBN 978-3-486-55923-1)
Die Dokumentation gewährt mit ihren 179 ausgewählten Dokumenten spannende Einblicke in das Innenleben eines demokratischen Nationalitätenstaates. Die Diplomatenberichte aus den „goldenen Jahren“ der Tschechoslowakei lassen im Rückblick erkennen, dass vor der Wirtschaftskrise und dem Erstarken des „Dritten Reiches“ noch eine Gelegenheit war, die nationalen Minderheiten, auch die Deutschen, für den Staat zu gewinnen. Die Erträge der Regierungsbeteiligung seit 1926 wurden von vielen Sudetendeutschen als zu gering erachtet; die Klagen lauteten: keine Stärkung der regionalen Selbstverwaltung, vermeintlich weitere planvolle „Tschechisierung“ der Verwaltung, Benachteiligung bei Bodenreform, im Schulwesen etc. Auch Slowaken und Karpatoukrainer stellten zunehmend selbstbewusst politische Forderungen. Deutlich wird zudem, dass das angeblich „freundschaftliche“ Verhältnis zu Deutschland in Wirklichkeit von gegenseitigem Misstrauen und Nadelstichen geprägt war. Einen Höhepunkt stellte dabei die Prager „Tonfilm-Affäre“ 1930 mit massiven antideutschen und antisemitischen Ausschreitungen dar.
Rezension:
Fuchs, Gerhard, in: H-Soz-u-Kult
verfügbar unter: hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-1-007
Manfred Alexander, Prof. Dr. phil., ist Osteuropahistoriker und lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Universität zu Köln.

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