Newsletter des Collegium Carolinum 4/2016
(2.2.2016)
Workshop
Naming the Nation: Praktiken der Namensgebung im Spannungsfeld von Politik, Gesellschaft und Wissenschaft
4.–5. Februar 2016
Collegium Carolinum, Hochstr. 8, 81669 München
Veranstalter: Collegium Carolinum, Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei, München; Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München
Anliegen des Nachwuchs-Workshops ist es, einen bislang nur wenig beachteten praktischen Aspekt des Nation-Building – Namensgebungsprozesse – in den Mittelpunkt zu rücken. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelten engagierte Laien und Fachleute verschiedenster Disziplinen Wortschätze für einzelne Bereiche des Alltagslebens, aber auch Terminologien für geistes- und naturwissenschaftliche Fächer. Diese Benennungen geschahen selten zufällig oder unabsichtlich, sollten sie doch meist Kontingenzen beseitigen und Fakten schaffen. Dennoch konnten ihre Schöpfer nicht blindlings politischen Agenden folgen, sondern waren gezwungen, auch auf Befindlichkeiten ihrer Zielgruppe Rücksicht zu nehmen, sei es eine lokale, national noch weitgehend indifferente Bevölkerung, sei es eine mit dem internationalen akademischen Betrieb vertraute Wissenschaftscommunity.
Nach welchen Kriterien wurden daher geographische Namen vergeben und Plätze und Straßen im öffentlichen Raum benannt? Welche (sprachlichen) Vorbilder und ideologischen, politischen oder kulturellen Vorstellungsmuster standen dabei Pate? Wo und wie wurden sie gegebenenfalls verhandelt? Und wer waren die Akteure, die sich oft freiwillig an diesem lexikalischen Nation-Building beteiligten?
Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich der Workshop am Beispiel europäischer und außereuropäischer Sprachen. Neben Beiträgen zu „klassischem“ sprachlichen Nation-Building, wie es etwa in Ostmitteleuropa zu finden ist, stehen auch seltener untersuchte Fälle, wie das Krimtatarische und seine Beziehung zum türkischen Nationalismus oder das Verhältnis von Hebräisch und Arabisch in Palästina/Israel, im Fokus. Arbeitssprache ist Englisch.
Bei Interesse an einer Teilnahme bitten wir um eine formlose Nachricht an:
Dana v. Suffrin, M. A. (DanaSuffrin[at]lrz.uni-muenchen.de)
Dr. Martina Niedhammer (martina.niedhammer[at]collegium-carolinum.de)
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